Vortrag vom 26. November 2019 von Christoph Gerber

 

Leider fiel der vorgesehene Vortrag von Dr. Lee Clare (Deutsches Archäologisches Institut Berlin) "Göbekli Tepe: Kultplatz oder Siedlung" im Rahmen des Forschungskolloquiums des Instituts für Ur- und Frühgeschichte und Vorderasiatische Archäologie am 26.11.2019 im Hörsaal 4a der Neuen Uni in Heidelberg aus. Dafür sprang aber unser erster Vorsitzender Dr. Christoph Gerber (Universität Heidelberg), welcher auch einst am Göbekli Tepe gegraben hatte, in die Bresche. Sein Vortrag "Jäger als Architekten ‒ Der Göbekli Tepe: Ein Höhenheiligtum?" zog die Zuhörer in seinen Bann. Der Referent wurde von Prof. Dr. Joseph Maran, dem Direktor des Instituts für Ur-und- Frühgeschichte und Vorderasiatische Archäologie eingeführt. Unser Vereinsmitglied Luftbildarchäologe Rudolf Landauer stellte den Verein ArchaeNova e.V. in kongenialer Weise vor.

Nach kurzer Einführung zur Forschungsgeschichte über den Beginn des Neolithikums im Nahen Osten, kam er über die neolithische Heidelberger Grabung Nevalı Çori (Südosttürkei), die von dem Prähistoriker Prof. Dr. Harald Hauptmann und Prof. Dr. Klaus Schmidt durchgeführt wurde, zum vorkeramisch-neolithischen Fundplatz Göbekli Tepe (bei Urfa in der Südosttürkei), dessen Ausgrabung Prof Dr. Klaus Schmidt bis zu seinem frühen Tod geleitet hat. Besonders bemerkenswert waren die aufgezeigten Probleme der Datierung der jeweiligen Schichten und "Rundtempel" und die detaillierte Vorstellung einer Auswahl der berühmten Reliefs und Plastiken. Der Vortrag fand großes Interesse beim Publikum. Der Hörsaal war komplett gefüllt. Das zeigte sich auch in der lebhaften, von Prof. Dr. Maran geleiteten Diskussion nach dem Vortrag.  

 Den gebührenden Abschluss fand die Veranstaltung im Gasthaus "Zum Franziskaner", wo es bei vorweihnachtlicher Stimmung zu anregenden Gesprächen kam.

Text: Christoph Gerber, Karl-Heinz Halbedl. Seitenbearbeiter: Carsten Casselmann