Zum Donnersberg am Samstag, 25.09.2021
Der Donnersberg ist mit 687 m Höhe nicht nur die höchste Erhebung des Nordpfälzer Berglandes, sondern er beherbergt auf seinem Plateau auch die eindrucksvollen Überreste eine der größten spätkeltischen Stadtanlagen des 2. und 1. Jahrhunderts v. Chr.
Treffpunkt zur Exkursion ist der große Parkplatz auf dem Berggipfel; dort erwartet uns die Archäologin Frau Dr. Andrea Zeeb-Lanz von der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, die zwischen 2004 und 2011 mehrere Ausgrabungen im Bereich der keltischen Stadt (lateinisch „Oppidum“) durchgeführt hat und die uns zu den verschiedenen Besichtigungspunkten führen wird.
Nach einer kurzen Einführung am Parkplatz, wo auch mehrere Informationstafeln zum Oppidum zum Lesen einladen, werden wir ein Modellstück der keltischen Stadtmauer besichtigen, das 1985 nach Ausgrabungsbefunden in der Nähe des Parkplatzes in Originalgröße am Grabungsort aufgebaut wurde.
Von hier aus spazieren wir ein Stück über den mächtigen Wall, der von der keltischen Stadtmauer (Steinfrontmauer mit anschließender Erdrampe) übriggeblieben ist und der überall noch die originalen Mauern in einer Höhe von bis zu 1,40 m enthält. An einem der sechs Eingänge in die umwehrte Keltenstadt, dem Südosttor in der Nähe des „Ludwigsturms“ (Aussichtsturm, gebaut 1865), wird Frau Zeeb-Lanz uns den Aufbau der architektonisch ausgefeilten Eingangssituationen in das Oppidum erläutern. Unser Weg führt uns dann über den Ludwigsturm-Platz (wer möchte, kann hier auf den Turm steigen und die herrliche Aussicht über das Nordpfälzer Bergland genießen…) zurück zum Parkplatz, von wo aus wir einen Spaziergang zur Viereckschanze, einer keltischen Wall-Grabenanlage im Ostteil des Donnersberg-Oppidums unternehmen. Danach winkt eine wohlverdiente Mittagspause an der Hütte des Pfälzer Waldvereins. Dort können Getränke und kleine Speisen erstanden werden – oder Sie bringen Ihr eigenes Mittagspicknick mit.
Nach der Mittagspause fahren wir ein Stück den Berg hinab, um dort die Grabungssituation am sog. Mittelwall zu besichtigen; hier wurde nach der Ausgrabung 2009 ein Sichtfenster in den Wallschnitt eingefügt, in dem die originalen Mauern im Wall gut zu erkennen sind.
Krönender Abschluss der Besichtigungstour auf dem Donnersberg ist dann das 12 m lange Stück der keltischen Pfostenschlitzmauer im Zwischenwall, das 2011 freigelegt, untersucht und dokumentiert und danach original wieder hergestellt wurde.
So können wir eine Vorstellung davon erhalten, was heute noch in den 8,5 km Wallanlagen auf dem Donnersberg an keltischer Mauerarchitektur verborgen ist
Text: Dr. Anrea Zeeb-Lanz. Fotos: Archiv Zeeb-Lanz. Seitenbearbeiter: Karl-Heinz Halbedl